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Dietmar Cremers stellt die Aktion der Macher des Fanzines Nordländer zu Rassismus-Vorwürfen gegen Rollenspieler und zum Bekenntnis dagegen vor.
Metadaten[]
| Autor*in | Dietmar Cremers |
| Illustrator*in | Mike Witschi,... |
| Ausgabe | Störtebekers Logbuch Nr. 13 |
| Seiten | 20-21 |
| Format | Zweispaltig |
Quelltext[]
Die Aktion
Rollenspieler gegen Gewalt und Rassismus[]
Auf unserem Con in der Fabrik hättet Ihr sie bereits bewundern und auch kaufen können: die Aufkleber zum genannten Thema. Aber da die meisten der Besucher wie üblich kaum ihre Warhammer-, Bloodbowl- oder Magic-blinden Augen auf den prinzipiell unterbewerteten Fanzine-Stand richteten, möchte ich Euch diese wichtige Aktion des Fandoms noch einmal nahebringen.
Ausgehend von den Negativ-Berichten einer Presse, die in monotoner Einmütigkeit vor allem beim Liverollenspiel stets nur das imaginäre Blut spritzen sieht und dem Hinauswurf eines Schülers aus der Schule wegen Lesens eines, in Frakturschrift gedruckten und deshalb angeblich rechtsradikalen, Fanzines hatte im Januar 1995 Tobias Honecker vom "Nordländer" zu einer Gegenkampagne aufgerufen. Den Vorwürfen "Fantasybarbar = Realbrutalo" oder "Zwergenhassender Elf = deutscher Faschist" sollte ein ebenso medienwirksames Logo entgegen gehalten werden, das die kritische und pazifistische Einstellung nahezu aller Rollenspieler herausstellen sollte. (Ja, auch die der Rollenspielerinnen, aber diese Diskussion fange ich jetzt hier nicht an.) Tobias erhielt daraufhin 13 Einsendungen, von denen hier eine kleine Auswahl abgebildet ist. Sie wurden von einer Jury aus altgedienten Fanzine-Herausgebern begutachtet und auf ihre Originalität, Qualität, Aufwendigkeit und vor allem ihre Wirksamkeit geprüft. Die geeignetesten wurden schließlich von der Nordländer-Redaktion als Aufkleber gedruckt.
Natürlich läßt sich über Geschmack immer trefflich streiten, erst recht dann, wenn man sich in einem kleinen Bild mit seiner Meinung vertreten sehen will. Aber jeder von Euch, der (zum Beispiel in meinem Medien-Seminar auf dem Erben-Con, hähä) ebenso von üblen Berichterstattungen über unser gemeinsames Hobby schockiert wurde, der weiß, wie dringend eine klarstellende Maßnahme gegenüber der Öffentlichkeit ist - und sei es nur mit einfachen Aufklebern.
Um nur ein Beispiel zu nennen: In Italien ist aufgrund schlechter Presse das Rollenspiel so in Verruf geraten, daß man darüber nach#denkt, es ganz zu verbieten. Damit wird ein Hobby, damit werden seine Anhänger auf eine Stufe gestellt mit verbotenen Sekten oder Parteien. Laßt das nicht zu! Regt Eure Mitmenschen zur Diskussion an! Macht bekannt, was Rollenspiel wirklich ist! Informiert Euch selbst und Eure Umwelt! Pflastert Hamburg mit diesen Aufklebern und kauft Euch das Auswertungsheft der Jury mit allen Einsendungen und den dazugehörigen Bewertungen bei Tobias Honecker, (diese Kontaktdaten wurden nicht mit übertragen).
4 Aufkleber kosten 'ne Mark, das Heft wird wohl so bei 3.- liegen. Da sich für Tobi der Druck erst ab einer bestimmten Menge lohnt, schlage ich folgendes vor: Ihr sagt mir (meine Telefonnummer steht in der Mitgliederliste; oder über Gordian, dessen Telefonnummer im Impressum steht), wieviele und welche Aufkleber/Hefte Ihr wollt und wir machen eine Sammelbestellung. (Stichtag, sagen wir 'mal grob, bis einem Monat nach Erscheinen des Logbuchs.) Das erspart Euch außerdem das Porto fürs Anfordern.
Es mag sein, daß Ihr die Lage nicht so drastisch empfindet, aber vielleicht gefallen Euch ja wenigstens die abgedruckten Beispiele.